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Der Bärenmarkt im Ölsektor läuft 2016 vermutlich auf seinen finalen Höhepunkt zu.

In einem Ausverkauf eröffnen sich historische Kaufchancen, die wir gerne ausnutzen möchten. Die Kursziele der Investmentbanken, die vor wenigen Jahren bei Kursen von 100 USD noch weit höhere Kurse prognostizierten, werden nun wöchentlich mit fallenden Kursen nach unten angepasst. Seit Jahresbeginn sind die Ölpreise fast jeden Tag weitergefallen. Obwohl das Jahr noch am Anfang steht, summieren sich die Verluste bereits auf rund 20 Prozent.

Was wir erleben, ist ein regelrechte Lawine an Pessimismus.

Den Anfang machte im letzten September Goldman Sachs mit einem Kursziel von 20 Dollar pro Barrel. Dann sprang Morgan Stanley mit einem Kursziel von ebenfalls 20 Dollar pro Barrel auf den gleichen Zug auf. RBS Capital sieht nun einen Boden bei 26 Dollar pro Barrel und erwartet, dass der Ölpreis für die nächsten beiden Jahre auf niedrigem Niveau verharren wird.  Auch Barclays, Macquarie, Bank of America, Standard Chartered und die Societe Generale haben ihre Ölpreis-Ausblicke für 2016 diese

Woche nach unten korrigiert. Die pessimistischste Einschätzung kommt von Standard Chartered – die Investmentbank sagte, dass die Ölpreise bis auf 10 Dollar pro Barrel fallen könnten.

Der wahre Grund für den Ölpreisverfall

Als die Ölpreise in 2014 bei über 100 Dollar pro Barrel notierten, gab es keinen einzigen Analysten, der den Ölpreis-Niedergang voraussah. Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet jetzt – nach 70 Prozent Verlust – von allen Seiten ins gleiche Horn geblasen wird und nun jeder 20 Dollar oder weniger im Ölpreis erwartet. Die Motive der großen Player dürften nicht völlig uneigennützig sein. Wer zum Ziel hat, massive Short-Positionen einzudecken, braucht entsprechend Abnehmer im Markt.

Ein derart einseitiges Momentum lässt leicht erahnen, wie diese Player derzeit positioniert sind.

Tatsächlich reflektiert die derzeitige Ölpreisentwicklung nicht im Geringsten die Angebots- und Nachfrage-Situation. Der Markt steht unter dem Einfluss von Momentum-Playern wie Hedge-Fonds, die über automatische Handelsalgorithmen massive Short-Positionen ohne Rücksicht auf die fundamentalen Grundlagen aufbauen.

Laut aktuellen Daten, haben die Short-Positionen auf WTI aktuell den höchsten Stand aller Zeiten erreicht.

Doch die Short-Spekulation auf Öl, in der sich inzwischen Hedgefonds und andere Spekulanten tummeln, ist extrem gefährlich. Es braucht nur einen geringen Auslöser – etwa ein geopolitisches Ereignis – für einen Short-Squeeze, der die Ölpreise binnen kurzer Zeit um 10 Dollar pro Barrel explodieren lassen kann. Die Headline-News zur vermeintlichen Abkühlung der chinesischen Wirtschaft und der Wiederaufnahme der Ölexporte des Iran, sind zwar Wasser auf die Mühlen der Leerverkäufer, scheinen in den Ölpreisen aber bereits mehr als eingepreist. Währenddessen zeichnet sich ab, dass die Bereinigung im Ölmarkt in die Gänge kommt. So ist der U.S. Rig Count per 8. Januar 2016 um 34 auf 664 Bohrtürme gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit 20. August 1999.

Der stärkste Rückgang seit März 2015 deutet auf eine Kapitulation im U.S. Shale-Sektor hin. Den Produzenten fehlt schlichtweg das Geld für neue Bohrungen.

Im dritten Quartal 2015 gaben die Shale-Unternehmen für jeden Dollar den sie einnahmen, zwei Dollar aus. Nicht etwa ihr eigenes Geld, sondern das Geld anderer Leute. Nachdem der Zugang zu den Kapitalmärkten weitgehend abgeschnitten ist, sind Ausgaben außerhalb des Cashflows nicht länger möglich.  Wir sehen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich der rapide Rückgang in der U.S. Tight Oil Produktion in ersten Jahreshälfte endlich manifestieren wird.

Wir erwarten diese Kapitulation im Laufe des Jahres 2016 – vermutlich im zweiten Halbjahr wird es dann hervorragende Kaufchancen im Ölsektor geben, wie sie nur alle paar Jahrzehnte vorkommen!